Trotz vier Ausfällen, vor allem im Center, machte sich eine gut besetzte Münchner Mannschaft auf die Reise mit der Mission, zum Saisonstart vier Punkte nach München zu holen. Doch schon nach dem ersten Viertel im Spiel gegen Ludwigshafen offenbarte sich, dass die Erfüllung dieser Mission sehr schwer werden würde. München traf das Tor nicht. Man traf den Pfosten, die Latte, den Block, das Außennetz, Ludwigshafens Torwarturgestein Robert Grahn, den Sprungturm zwei Meter über dem Tor oder gar das Wasser, aber eben nicht ins Tor. So zog Ludwigshafen schnell mit drei Toren davon. Während die Münchener sich mit der Aufholjagd abmühten, spielten die Pfälzer das Spiel mit ungewohnter Ruhe und Erfahrenheit runter. „Wir haben wie die Irren versucht, ein Offensivspektakel zu erzwingen, während Ludwigshafen ganz entspannt eine Überzahl nach der anderen verwandelte. Vor allem Ahmed Yasser konnten wir hierbei kaum stoppen –wir haben genau das nicht getan, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Das war echt bitter“, resümierte Marko Ristić in seinem ersten Ligaspiel als Münchner Kapitän nach dem Spiel.  
Keine 24 Stunden später gab es die Möglichkeit, alles besser zu machen – doch auch hieraus wurde nichts. „Wenn wir für jeden `die Uhr steht-´ oder `neue 30 Sekunden-Ruf´ 5 Kilometer Transrapidstrecke bekommen hätten, dann hätte München jetzt einen Transrapid vom eigenen Hauptbahnhof bis zum Flughafen in Frankfurt“, scherzte Münchens Schlussmann Robert Idel nach der 10:11 Niederlage in Pforzheim. München begann motiviert und lies sich auch vom obligatorischen Rückstand nach dem ersten Viertel nicht aus der Ruhe bringen. So kamen die Wasserballer aus der bayerischen Landeshauptstadt bis zur Halbzeitpause wieder auf ein 6:7 heran und waren guten Mutes, die Spielkontrolle wieder in den eigenen Händen zu haben. „Die besonderen Begleitumstände außerhalb des Wassers haben es für uns fast unmöglich gemacht, unser Spiel in Ruhe aufzuziehen. Ich kann meiner Mannschaft kaum einen Vorwurf machen. Zwar waren wir an der ein oder anderen Stelle nicht konsequent und konzentriert genug, aber eigentlich haben wir gut gespielt, uns war nur der Sieg nicht vergönnt“, fasste Spielertrainer Ivan Mikić das Spiel treffend zusammen. So blieb bei den Zweitliga-Debüts der Jungspunde Anton Bander und Stefan Kovacevic dann doch leider ein fader Beigeschmack zurück.
Jetzt ist für die Münchner erst einmal ein Wochenende Pause, bei dem neue Kraft getankt werden muss. „Mit einem langen Trainingstag am Sonntag werden wir versuchen, die Fehler abzustellen und unsere Stärken zu polieren. Nächste Woche erwartet uns ein schweres Heimspiel gegen Ludwigsburg, hier müssen die ersten Punkte in der Saison her“, forderte Spielertrainer Mikić beim ersten Training am Dienstag nach dem doppelten Punktverlust. Seine Spieler sind ebenfalls hoch motiviert, mit einem Sieg in die Weihnachtspause zu gehen.

Das nächste Heimspiel im Anton-Fingerle-Schulzentrum München:
Samstag, 12. Dezember 2015, 18:00 Uhr
SG Stadtwerke München – SV Ludwigsburg 08

WSV Vorwärts Ludwigshafen – SG Stadtwerke München 10:9 (3:0; 2:3; 3:3; 2:3)
SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW), Brinio Hond (3 Tore), Marko Polunić (1), William Gorin (1), Haris Hadjioannou, Ivan Mikić (1), Marko Ristić (1), Stefan Kovacevic, German Kulnevsky, Niklas Trommer, Anton Bander, Ignacio Marián de Diego (2), Anton Spanjol

1.BSC Pforzheim – SG Stadtwerke München 11:10 (5:3; 2:3; 4:1; 0:3)
SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW), Brinio Hond (1 Tor), Marko Polunić (1), William Gorin (1), Haris Hadjioannou (1), Ivan Mikić, Marko Ristić (4), Stefan Kovacevic, German Kulnevsky, Niklas Trommer, Anton Bander, Ignacio Marián de Diego (2)