Nur der Torwart hatte viel zu Meckern
 
München schlägt durch ein heimisches Torfestival Ludwigshafen mit 17:9
 
Häufig haderte Torwart Robert Idel im Spielverlauf mit seiner Mannschaft, obwohl diese seine ehemaligen Kollegen aus Ludwigshafen kaum eine Chance ließen. „Wir werden Extraeinheiten „Wie man Zone spielt“ und „Wie man freistehend vor dem Tor den Torwart überwindet“ einlegen müssen. Was meine Jungs da heute abgeliefert haben, war zum Haare raufen“, regte er sich kurz nach dem Abpfiff noch immer sichtlich genervt auf. Kapitän Ristić widersprach ihm nicht, fügte aber relativierend hinzu: „Ja, wir hatten viele Aussetzer. Aber dennoch haben wir sehr gut gespielt, viele gute Spielzüge geliefert und Ludwigshafen heute wenig Chancen gelassen. Ich bin zufrieden, gerade meine jungen Spieler haben auch wieder gut mitgespielt“.
 
Trainer Mikić überraschte die Zuschauer, als er mit Anton Bander und Aaron Katona zwei Spieler aus dem U17-Team beginnen ließ und Altmeister wie Münchens Anschwimmholländer Brinio Hond erstmal auf die Bank setzte. Doch die Jugend enttäuschte nicht, und Katona erzielte im ersten Angriff nach wunderschöner Überzahl den Führungstreffer. Danach zog München schnell davon und ließ, trotz kurzer Schwächephase am Ende des ersten Viertel, keinen Zweifel daran, dass man hier das Spiel gewinnen möchte. Aufopferungsvolle kämpfende Ludwigshafener taten ihren Beitrag daran, dass die Zuschauer ein tolles Spiel mit vielen großartigen Offensivaktionen bestaunen konnten.
 
Sehr zum Leidwesen der Torhüter. Auf der einen Seite beklagte Münchens Goalie das fahrige Zonenspiel, was Ludwigshafens Centern nicht weniger als 5 Tore schenkte. Auf der anderen Seite klagte der Pfälzer Torhüter zu Recht darüber, dass ständig irgendein Bayer ganz alleine vor dem Tor stand – der dann aber in den meisten Fällen, wiederum sehr zum Leidwesen des Münchener Schlussmanns, den Ball nicht im Tor unterbringen konnte. Doch die Gefühle der Torhüter spielten in den Anweisungen der Trainer kaum eine Rolle, beide wiesen ihre Männer weiterhin ungezügelte Offensive vor. Und mit etwas Abstand zum Spiel konnten auch die Goalies Freude am absolvierten Spiel sehen.
 
Für Münchens Wasserballer steht nun am Freitagabend ein schweres Pokalspiel in Ludwigsburg an, bevor es am Sonntag nach Nürnberg geht. Mit zwei Siegen könnte man einen großen Schritt in Richtung Saisonzielerfüllung machen.
 
SG Stadtwerke München – WSV Vorwärts Ludwigshafen 17:9 (5:2; 4:2; 3:2; 5:3)
SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW), Brinio Hond (3 Tore), Aaron Katona (1), Matthias Krimphove, Haris Hadjioannou (1), Ivan Mikić, Marko Ristić (5), Henry Dietz (1), William Gorin (2), Anton Bander, Alexander Glusow, Ignacio Marian de Diego (3), Viktor Sipos (1)